Wassersparen aber wie?
Italien ist unter den Ländern mit dem größten pro-Kopf-Wasserverbrauch weltweit: Rund 220 Liter Wasser pro Tag, ein großer Anteil davon wird dazu auch noch erhitzt. Der Wasserverbrauch ließe sich aber mit einige einfachen Maßnahmen reduzieren. Lesen Sie unsere Empfehlungen zum Thema.
Wasser ist ein kostbares Gut, auch dort wo es unerschöpflich zu sein scheint. Den Wasserverbrauch zu senken ist eine Frage der Nachhaltigkeit nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf die Haushaltskassa bezogen. Ein überlegter Wasserverbrauch trägt auch dazu bei die Energiekosten für das Erhitzen des Wassers zu reduzieren. Summiert man die Einsparungen an Wasser- und Stromverbrauch lassen sich, je nach Größe des Haushalts, Hunderte Euro pro Jahr sparen. Hier einige Tipps wie sich Wasser sparen lässt.
Dichtungen kontrollieren und eventuell austauschen
Kleine Ursache, große Wirkung heißt es häufig. Der unscheinbare Dichtungsring ist so ein Fall. Tropfende Wasserhähne in Küche, Bad oder Keller sind häufig fehlerhaften Dichtungen geschuldet. Steter Tropfen höhlt nicht nur den Stein, sondern ergibt am Ende des Jahres viele Dutzend Liter Wasser, die verloren gehen und umsonst bezahlt werden. Der Einsatz von etwas Essig oder Zitronensäure hilft beispielsweise die Dichtungen von Kalkablagerungen zu befreien, damit die Dichtung ihre Aufgabe wieder einwandfrei erfüllen kann. Wenn Dichtungen defekt sind hilft nur der Austausch. Bei genügend Geschick kann das jeder selbst erledigen, ansonsten helfen wir Ihnen gerne dabei.
WC-Spülung
Bei jeder Spülung gehen wenigstens sechs Liter Wasser durch die Rohre. Bei durchschnittlichen Familien kommt da schon einiges zusammen. Die meisten aktuellen Spülkästen verfügen über eine Stopp-Taste mit der der Vorgang unterbrochen wird, oder über eine Taste, die bei Betätigung eine geringere Wassermenge - meist etwa drei Liter - einsetzt.
Weniger Wasser beim Waschen
Ein Grundsatz lautet die Waschmaschine nur vollbeladen benutzen und auf Programme mit hoher Wassertemperatur verzichten. Beim Beladen sollten Sie darauf achten, dass zwischen Trommelwandung oben und Wäsche nur etwa15 Zentimeter Platz bleiben. Vorwäsche oder hohe Temperaturen sind bei den modernen Textilien meist nicht nötig. Die meisten Hersteller geben in ihren Gebrauchsanleitungen an, welches Programm das sparsamste ist. Bei Neugeräten sollten Sie Geräte mit der Energieeffizienzklasse A+++ bevorzugen.
Duschen spart
In der Badewanne zu relaxen ist zwar ein Genuss, aber für die persönliche Hygiene ist es meist nicht nötig ein Bad zu nehmen. Bei einer gefüllten Wanne gehen über 120 Liter Wasser drauf, beim Duschen verbraucht man nur rund die Hälfte. Auch beim Duschen selbst lässt sich aber noch sparen. Temperatur reduzieren, Wasser zwischendurch abstellen und kürzer duschen.
Der Abwasch
Hätten Sie sich das gedacht? Ein Geschirrspüler, korrekt befüllt, verbraucht weniger Wasser als der Abwasch von Hand. Wenigstens wenn man das Wasser dabei laufen lässt. Auch beim manuellen Abwasch lässt sich sparen indem man das Becken mit Wasser füllt.
Gasaustritt rechtzeitig entdecken
Mit Erdgas zu heizen oder zu kochen ist heute weitestgehend eine sichere Angelegenheit. Gasgeräte und –leitungen bergen aber dennoch ein Gefahrenpotential. Bei einem Gasaustritt besteht dennoch Gefahr. Zwar ist Erdgas ungiftig und verflüchtigt sich sehr schnell, aber bei Vorhandensein der richtigen Zündquelle droht eine Explosion.
Die Nutzung von Erdgas, hierzulande häufig als Methan bezeichnet, obwohl Methan nur ein Bestandteil von Erdgas ist, ist umwelttechnisch eine saubere Lösung. Allerdings reicht ein Gehalt von 5 bis 15 Prozent Erdgas in der Raumluft, um eine Explosion zu verursachen. Das Problem dabei: Erdgas ist im Grunde geruchlos. Versorgungsunternehmen mischen dem Gas daher einen Duftstoff, so genannte Odoriermittel bei, der schon in kleinsten Mengen wahrgenommen werden kann. Ist beispielsweise Schwefel beigemengt, riecht es bei einem Gasaustritt nach faulen Eiern. In jedem Fall sind die Odoriermittel unangenehm bis abstoßend, um zu schnellen Gegenmaßnahmen zu bewegen.
Gasaustritt. Was nun?
Wenn der typische Gasgeruch in die Nase steigt ist die erste Maßnahme das Öffnen von Fenstern und Türen, damit das Gas schneller entweichen kann. Elektrische Geräte und Lampen sollen nicht benutzt oder abgeschaltet werden und besonders ist darauf zu achten, dass keine Zündquelle vorhanden ist. Daher auch keine Stecker aus der Steckdose ziehen, denn das könnte zur Funkenbildung führen. Wenn möglich den Gashahn zudrehen. Zur Sicherheit ist es angebracht das Haus oder die Wohnung zu verlassen und im Freien die Notrufnummer des Gasversorgungsunternehmens anzurufen. Die Installation eines Gasmelders ist empfehlenswert.
Kalklöser selbst gemacht
Kalkablagerungen im Bad und in der Küche sehen nach Vernachlässigung aus und beeinträchtigen auch die Funktion beispielsweise der Armaturen. Gewöhnliche Reiniger und Scheuern reichen meist nicht aus, um sie zu entfernen. Also greift man entweder auf ein Produkt aus dem Handel zurück, oder man mischt sich den Kalklöser selbst.
In Großmutters Trickkiste lassen sich häufig Mittel und Tipps finden, um Probleme im Haushalt zu lösen, ohne gleich auf die chemische Keule zurückgreifen zu müssen. So wusste Großmutter auch wie man den Kalkablagerungen mit Ressourcen, die man eigentlich immer im Haus hat, zu Leibe rücken kann. Dazu sind erforderlich:
- 15 g Zitronensäure
- 2 EL Tafelessig
- 500 ml lauwarmes Wasser
- 15 ml Spülmittel
- Etwas Duftöl wie Teebaumöl, Thymian-, Fichten- oder Zitronenextrakt
Abgesehen vom angenehmen Duft, den sie verströmen, reinigen, desinfizieren und schmieren ätherische Öle mechanische Teile. Als Behälter eignet sich eine gebrauchte Sprühflasche. Zunächst die Zitronensäure im Wasser auflösen. Das Spülmittel und dann den Tafelessig in die Sprühflasche füllen. Dann das das Wasser mit der gelösten Zitronensäure sowie das Öl dazugeben. Sprühflasche verschließen, kräftig schütteln und das Spray ist einsatzbereit.
Mit dem hausgemachten Kalklöser lassen sich im Grunde alle glatten Oberflächen in Küche und Bad reinigen. Sind die Kalkablagerungen besonders hartnäckig, wird einfach der Anteil an Zitronen säure erhöht.
Abgesehen von der Tatsache, dass es Spaß macht solche Mittel selbst herzustellen, schützen sie, aufgrund der natürliche Zutaten und der immer wieder verwendbaren Sprühflasche auch die Umwelt.
Lüften und Wärme rückgewinnen
Regelmäßiges Lüften der Räume ist aus verschiedenen Gründen unerlässlich. Frische sauerstoffreiche Luft fördert die Konzentration, beseitigt Gerüche und reduziert die Gefahr der Schimmelbildung. Einfach die Fenster zu öffnen ist dabei die einfachste und gängigste Lösung. Allerdings gibt es auch Situationen, wo das entweder nicht ratsam oder sogar absolut zu vermeiden ist. Beispielsweise wo der Geräuschpegel außen hoch, oder wo die Luftqualität bedenklich ist. Etwa, an einer Straße mit hohem Verkehrsaufkommen, in der Nähe von Baustellen usw. Aber auch in der Natur ist das Fensterlüften nicht immer eine gangbare Lösung. Menschen, die allergisch auf Pollen oder Staub reagieren wissen das nur zu gut. In den Wintermonaten ist das Lüften über geöffnete Fenster auch alles andere als eine Wohltat.
Die Technik hilft
Die Fensterlüftung ist längst nicht mehr die einzige Alternative für frische Luft in Innenräumen. Die technische Alternative heißt kontrollierte Lüftung. Mit diesen Anlagen lässt sich teilweise sogar die Wärme der Abluft über Wärmeaustausch zurückzugewinnen. Die Investition für eine solche Anlage ist zwar relativ hoch, aber da sie - abgesehen vom besseren Raumklima und der Vorbeugung von gesundheitsgefährdender Schimmelbildung – auch einen Beitrag zur Senkung der Heizkosten leistet, zahlt sie sich letztlich langfristig doch wieder aus.
Zentralisierte oder individuelle Anlagen
Zentralisierte Lüftungsanlagen arbeiten mit einer Geräteeinheit, die gewöhnlich im Keller oder auf dem Dach eines Gebäudes installiert ist und über ein Kanalsystem alle Räume im Gebäude bedient. Diese Lösung ist eher für Neubauten geeignet, denn die Installation in bestehende Bausubstanz ist sehr aufwändig. Allerdings ist eine zentrale Lüftungsanlage effizienter als die individuelle Version. Besonders hoch gedämmte und energieeffiziente Bauten, wie im Sinne des Konzepts „KlimaHaus“, brauchen konstanten Luftaustausch.
Individuelle oder dezentrale Anlagen bestehen aus einzelnen Einheiten, die Räume oder Gebäudeteile individuell versorgen. Eine Lösung, die sich für Sanierungen oder Modernisierungen von Altbauten empfiehlt.
Grundsätzlich zwei Konzepte gibt es auch bei der Wärmerückgewinnung. Bei einigen Anlagen strömen, vereinfacht beschrieben, die warme Abluft und die kalte Frischluft aneinander vorbei, wobei die kalte Luft die Abwärme aufnimmt. Zu einer Vermischung der Luft kommt es dabei nicht. Bei anderen Anlagen wird die Wärme hingegen in festen oder beweglichen Speichermedien aufgefangen und von dort auf die Frischluft übertragen.
Gesunde Raumluft im Badezimmer
Beim Duschen, Baden oder wenn man die Waschmaschine laufen lässt, sammelt sich im Bad hohe Luftfeuchtigkeit. Die tägliche Dusche beispielsweise produziert rund 2.600 Gramm Wasserdampf, 700 Gramm sind es bei einem Vollbad von fünfzehn Minuten Dauer. In einem kleinen Bad mit einem Volumen von 25 Kubikmetern reichern sich dabei pro Kubikmeter 104 bzw. 28 Gramm Wasser in der Luft an. Die Luft hat aber eine je nach Temperatur begrenzte Aufnahmefähigkeit. Bei einer Raumtemperatur von 20 Grad etwa 17,3 Gramm Wasser. Was passiert mit der überschüssigen Feuchtigkeit? Sie kondensiert an Wänden und Fliesen. Wird sie nicht getrocknet, findet Schimmel einen idealen Nährboden vor.
Entlüftung ist keine Frage von Luxus
Ist das Bad außenliegend und hat demnach Fenster, ist es einfach feuchte Luft entweichen zu lassen. Bei innenliegenden Bädern, die keine Öffnung nach außen haben, ist ein Abzug, der regelmäßiges Lüften gewährleistet, nicht nur empfehlenswert sondern sogar Vorschrift.
Art. 7 des Dekrets des Ministeriums für Gesundheitswesen vom 5. Juli 1975 schreibt vor, dass ein Badezimmer „zur Gewährleistung des Luftaustausches, mit einer Öffnung nach außen versehen oder mit einer mechanischen Entlüftungsanlage ausgestattet sein muss“.
Ist das Bad mit Fenstern ausgestattet, aber sehr groß kann eine Belüftungsanlage dennoch Sinn machen. Bei Gebäuden mit hohem Dämmungskoeffizient, kann die feuchte Luft aus dem Bad in andere Räume strömen und auch dort die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Die mechanische Belüftung hilft hier die Feuchtigkeit effizienter nach außen zu befördern und mit der Feuchtigkeit auch gleich eventuelle unangenehme Gerüche.
Badlüfter ok. Aber welcher?
Zur mechanischen Belüftung Ihres Badezimmers bieten sich mehrere technische Lösungen an. Grundsätzlich wird die Entlüftung über Absauger erreicht, die in der Wand oder Decke des Bads eingebaut sind. Es handelt sich dabei einfach um Ventilatoren, die die feuchte Raumluft durch einen Mauerdurchbruch entweder direkt nach außen, oder über ein Kanalsystem in einen Hauptsammler befördern. Bei Einbau und Benutzung eines Lüfters muss immer daran gedacht werden, dass in den Raum Luft nachströmen muss, andernfalls entsteht ein Unterdruck. Für gewöhnlich strömt Luft einfach über undichte Stellen nach, beispielsweise unter der Türe. Ist das Badezimmer besonders dicht, müssen, neben dem Abzug, auch entsprechende Durchlässe für das Nachströmen von Luft eingeplant werden.
Betätigt werden die Badlüfter entweder gleichzeitig mit dem Lichtschalter, über Timer oder mittels Sensoren, die die Luftfeuchtigkeit messen. In diesem Fall startet der Lüfter automatisch sobald ein eingestellter Grenzwert überschritten wird.
Eine Belüftungsanlage mit integrierter Wärmerückgewinnung macht eventuell dort Sinn, wo der größere bautechnische Aufwand, der damit verbunden ist, kein Problem darstellt, etwa bei Neubauten. Mit einer solchen Anlage lässt sich die Wärme aus der Luft aus dem Badezimmer zum Heizen nutzen. Damit kann man längerfristig Heizkosten sparen. Allerdings sind die Investitionskosten wesentlich höher.
Wassersparen mit (Dusch)Kopf
Die Dusche am Morgen oder Abend ist nicht nur eine Frage der persönlichen Hygiene, sondern ein Wohlfühlfaktor. Beim Duschen verbrauchen wir aber ziemlich viel Wasser. In den so genannten Industrieländern im europäischen Raum sind die Italiener jene Bevölkerung, die am meisten Trinkwasser verbraucht. Im Durchschnitt 120-150 Kubikmeter pro Familie und Jahr. Jeder Italiener verbraucht etwa 220 Liter Wasser pro Tag, wobei es je nach Herkunftsgebiet große Unterschiede gibt. Eine zweiköpfige Familie verbraucht daher etwa 440 Liter Wasser pro Tag und durchschnittlich 120 Kubikmeter pro Jahr. Der größte Teil des verbrauchten Trinkwassers fließt in Dusche und Bad (etwa 39 %). Im Zusammenhang mit der Energie, die für das Erhitzen des Wassers benötigt wird, eine nicht unerhebliche Belastung der Haushaltskasse.
Eine Möglichkeit ist nur kurz zu duschen und das Wasser beispielsweise beim Einseifen immer abzustellen. Mit kaltem Wasser zu duschen hilft natürlich auch sparen und regt den Kreislauf an, allerdings muss man da schon entsprechend abgehärtet sein. Eine nützliche Alternative sind wassersparende Duschköpfe.
Aus herkömmlichen Duschköpfe strömen rund 15 Liter Wasser pro Minute, bei den wassersparenden Modellen ist es etwa die Hälfte. Erreicht wird die Einsparung entweder durch verkleinerte Duschköpfe oder durch Durchflussbegrenzer. Zwischen Schlauch und Duschkopf installiert lassen sie weniger Wasser durch und der Wasserstrahl wird weicher.
Andere Hersteller benutzen Eco-Tasten mit denen der Wasserdurchfluss manuell geregelt werden kann. Auch die Reduzierung des Düsendurchmessers zeigt Wirkung. Der Nachteil ist, dass sie schnell verkalken und verstopfen. Der Renner sind Duschköpfe, die Wasser mit Luft mischen wodurch ein feiner, weicher Wasserstrahl entsteht.